Allgemeine Verkaufs- und Lieferbedingungen für den Handel

Allgemeine Verkaufs- und Lieferbedingungen für den Handel (in der Folge AVLH)

Unverbindliche Verbandsempfehlung, dem Kartellgericht gemäß § 32 KartellG angezeigt am .24.1.2002

I.

Geltung

Die Lieferungen, Leistungen und Angebote unseres Unternehmens erfolgen ausschließlich aufgrund

dieser AVLH, und zwar unabhängig von der Art des Rechtsgeschäftes. Sämtliche unserer priva trechtlichen

Willenserklärungen sind auf Grundlage dieser AVLH zu verstehen. Entgegenstehende

oder von unseren AVLH abweichende Bedingungen des Kunden erkennen wir nicht an, es sei denn,

wir hätten schriftlich und ausdrücklich ihrer Geltung zugestimmt. Vertragserfüllungshandlungen

unsererseits gelten insofern nicht als Zustimmung zu von unseren AVLH abweichenden Vertragsbedingungen.

Diese Geschäftsbedingungen gelten als Rahmenvereinbarung auch für alle weiteren

Rechtsgeschäfte zwischen den Vertragsparteien.

II.

Vertragsabschluss

a) Unsere Anbote verstehen sich unverbindlich und freibleibend. Von diesen AVLH oder

anderen unserer schriftlichen Willenserklärungen abweichende mündliche Zusagen, Nebenabreden

und dergleichen, insbesondere solche, die von Verkäufern, Zustellern, etc, abgegeben werden, sind

für uns nicht verbindlich. Der Inhalt der von uns verwendeten Prospekte, Werbeankündigungen etc

wird nicht Vertragsbestandteil, es sei denn, dass darauf ausdrücklich Bezug genommen wurde.

b) Jeder Auftrag bedarf zum Vertragsabschluss einer Auftragsbestätigung. Das Absenden oder

Übergeben der vom Kunden bestellten Ware bewirkt ebenfalls den Vertragsabschluss. Werden an

uns Angebote gerichtet, so ist der Anbietende eine angemessene, mindestens jedoch achttägige

Frist, ab Zugang des Angebotes daran gebunden. Der Punkt II. a) gilt nicht bei Verbrauchergeschä ften.

III.

Preis

Alle von uns genannten Preise sind, sofern nichts anderes ausdrücklich vermerkt ist, exklusive

Umsatzsteuer zu verstehen. Sollten sich die Lohnkosten zwischen Vertragsabschluss und Lieferung

aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen in der Branche oder innerbetrieblicher Abschlüsse oder

sollten sich andere, für die Kalkulation relevante Kostenstellen oder zur Leistungserstellung notwe ndige

Kosten, wie jene für Materialien, Energie, Transporte, Fremdarbeiten, Finanzierung etc, verändern,

so sind wir berechtigt, die Preise entsprechend zu erhöhen oder zu ermäßigen. Punkt III. gilt

nicht bei Verbrauchergeschäften.

IV.

Zahlungsbedingungen, Verzugszinsen

a) Mangels gegenteiliger Vereinbarung sind unsere Forderungen Zug um Zug gegen Übergabe

der Ware bar zu bezahlen. Unsere Rechnungen sind ab Warenübernahme zur Zahlung fällig. Ohne

besondere Vereinbarung ist der Abzug eines Skontos nicht zulässig. Im Falle des Zahlungsverzuges,

auch mit Teilzahlungen, treten allfällige Skontovereinbarungen außer Kraft. Zahlungen des

Kunden gelten erst mit dem Zeitpunkt des Einlangens auf unserem Geschäftskonto als geleistet.

b) Für den Fall des Zahlungsverzuges sind wir ab Fälligkeit berechtigt, Verzugszinsen in Höhe

von 4 % über der Sekundärmarktrendite/Bund lt statistischem Monatsheft der Österreichischen

Nationalbank zu verrechnen. Weitere Ansprüche, wie insbesondere der Anspruch auf

höhere Zinsen, aus dem Titel des Schadenersatzes bleiben vorbehalten. Punkt IV. b) erster Satz gilt

nicht bei Kreditgeschäften mit Verbrauchern.

V.

Vertragsrücktritt

a) Neben den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen sind wir auch bei Annahmeverzug

(Pkt VII) oder anderen wichtigen Gründen, wie insbesondere Eröffnung des Konkursverfahrens über

das Vermögen eines Vertragspartners oder Abweisung eines Konkursantrages mangels kostendeckenden

Vermögens, zum Rücktritt vom Vertrag berechtigt. Für den Fall des Rücktrittes haben wir

bei Verschulden des Kunden die Wahl, einen pauschalierten Schadenersatz von 15 % des

Bruttorechnungsbetrages oder den Ersatz des tatsächlich entstandenen Schadens zu begehren.

b) Bei Zahlungsverzug des Kunden sind wir von allen weiteren Leistungs- und Lieferungsverpflichtungen

entbunden und berechtigt, noch ausstehende Lieferungen oder Leistungen

zurückzuhalten und Vorauszahlungen bzw Sicherstellungen zu fordern oder – gegebenenfalls nach

Setzung einer angemessenen Nachfrist – vom Vertrag zurückzutreten.

c) Tritt der Kunde – ohne dazu berechtigt zu sein – vom Vertrag zurück oder begehrt er unberec htigt

seine Aufhebung, so haben wir die Wahl, auf der Erfüllung des Vertrages zu bestehen oder der

Aufhebung des Vertrages zuzustimmen; im letzteren Fall ist der Kunde verpflichtet, nach unserer

Wahl einen pauschalierten Schadenersatz in der Höhe von 15 % des Bruttorechnungsbetrages

oder den tatsächlich entstandenen Schaden zu bezahlen.

VI.

Mahn- und Inkassospesen

Im Falle des Zahlungsverzuges hat der Kunde die uns entstehenden Mahnspesen in Höhe von

pauschal € 9,00 zuzüglich Porto pro erfolgter Mahnung sowie für die Evidenzhaltung des Schuldve rhältnisses

im Mahnwesen pro Halbjahr einen Betrag von € 3,70 zu ersetzen. Darüber hinaus sind

uns alle zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung notwendigen Mahn- und Inkassospesen zu

ersetzen, zB die eines Inkassoinstitutes, wobei maximal die Vergütung gebührt, die sich aus der

Verordnung des BMwA über Höchstsätze der Inkassoinstituten gebührenden Vergütungen ergibt.

Punkt VI. 2. Satz gilt nicht bei Verbrauchergeschäften.

VII.

Lieferung, Transport, Annahmeverzug

a) Unsere Verkaufspreise beinhalten keine Kosten für Zustellung, Montage oder Aufstellung. Auf

Wunsch werden jedoch diese Leistungen gegen gesonderte Zahlung von uns erbracht bzw organisiert.

Dabei werden für Transport bzw Zustellung die tatsächlich aufgewendeten Kosten samt einem

angemessenen Regiekostenaufschlag, mindestens jedoch die am Auslieferungstag geltenden oder

üblichen Fracht- und Fuhrlöhne der gewählten Transportart in Rechnung gestellt. Montagearbeiten

werden nach Zeitaufwand berechnet, wobei ein branchenüblicher Mannstundensatz als vereinbart

gilt.

b) Hat der Kunde die Ware nicht wie vereinbart angenommen (Annahmeverzug), sind wir

berechtigt, die Ware entweder bei uns einzulagern, wofür wir eine Lagergebühr von 0,1 % des

Bruttorechnungsbetrages pro angefangenem Kalendertag in Rechnung stellen oder auf Kosten und

Gefahr des Kunden bei einem dazu befugten Gewerbsmanne einzulagern. Gleichzeitig sind wir

berechtigt, entweder auf Vertragserfüllung zu bestehen oder nach Setzung einer angemessenen

Nachfrist vom Vertrag zurückzutreten und die Ware anderweitig zu verwerten. Handelt es sich um

eine verderbliche Ware und ist Gefahr in Verzug, sind wir bei Annahmeverzug berechtigt, die

Ware ohne vorherige Androhung auf Rechnung des säumigen Kunden selbst zu einem

angemessenen Preis zu veräußern.

VIII.

Gefahrenübergang

Unbeschadet der gesetzlichen Regelungen geht die Gefahr des zufälligen Unterganges oder der

zufälligen Verschlechterung jedenfalls mit der Übergabe an den Transporteur – auch bei Lieferung

frei Bestimmungsort – auf den Käufer über.

IX.

Lieferfrist

a) Zur Leistungsausführung sind wir erst dann verpflichtet, sobald der Kunde all seinen

Verpflichtungen, die zur Ausführung erforderlich sind, nachgekommen ist, insbesondere alle

technischen und vertraglichen Einzelheiten, Vorarbeiten und Vorbereitungsmaßnahmen erfüllt hat.

b) Wir sind berechtigt, die vereinbarten Termine und Lieferfristen bis zu einer Woche zu überschreiten.

Erst nach Ablauf dieser Frist kann der Kunde nach Setzung einer angemessenen

Nachfrist vom Vertrag zurücktreten.

X.

Erfüllungsort

Erfüllungsort ist der Sitz unseres Unternehmens.

XI.

Geringfügige Leistungsänderungen

Geringfügige oder sonstige für unsere Kunden zumutbare Änderungen unserer Leistungs- bzw

Lieferverpflichtung gelten vorweg als genehmigt. Dies gilt insbesondere für durch die Sache bedingte

Abweichungen (zB bei Maßen, Farben, Holz- und Furnierbild, Maserung und Struktur etc). Punkt XI.

gilt nicht bei Verbrauchergeschäften.

XII.

Gewährleistung, Untersuchungs- und Rügepflicht

a) Gewährleistungsansprüche des Kunden erfüllen wir bei Vorliegen eines behebbaren Mangels

nach unserer Wahl entweder durch Austausch, Reparatur innerhalb angemessener Frist oder

Preisminderung. Schadenersatzansprüche des Kunden, die auf Behebung des Mangels zielen,

können erst geltend gemacht werden, wenn wir mit der Erfüllung der Gewährleistungsansprüche

in Verzug geraten sind.

a) Im Sinne der § 377 f HGB ist die Ware nach der Ablieferung unverzüglich, längstens aber

binnen sechs Werktagen zu untersuchen. Dabei festgestellte Mängel sind uns unverzüglich, läng stens

aber binnen drei Werktagen nach ihrer Entdeckung unter Bekanntgabe von Art und Umfang des

Mangels schriftlich bekanntzugeben. Verdeckte Mängel sind unverzüglich, längstens aber binnen

drei Werktagen nach ihrer Entdeckung, schriftlich zu rügen. Wird eine Mängelrüge nicht oder nicht

rechtzeitig erhoben, so gilt die Ware als genehmigt. Der Punkt XII. a) und b) gilt nicht bei Verbrauchergeschäften.

XIII.

Schadenersatz

a) Sämtliche Schadenersatzansprüche gegen uns sind in Fällen leichter Fahrlässigkeit ausg eschlossen.

Das Vorliegen von leichter bzw grober Fahrlässigkeit hat der Geschädigte zu beweisen.

b) Die Verjährungsfrist von Schadenersatzansprüchen beträgt drei Jahre ab Gefahrenübergang.

Die in diesen AVLH enthaltenen oder sonst vereinbarten Bestimmungen über Schadenersatz

gelten auch dann, wenn der Schadenersatzanspruch neben oder anstelle eines Gewährleistungsa nspruches

geltend gemacht wird.

c) Vor Anschluss oder Transport von EDV-technischen Produkten bzw vor Installation von

Computerprogrammen ist der Kunde verpflichtet, den auf der Computeranlage bereits bestehenden

Datenbestand ausreichend zu sichern, andernfalls er für verloren gegangene Daten sowie für alle

damit zusammenhängenden Schäden die Verantwortung zu tragen hat.

d) Punkt XIII. a) 1. Satz gilt bei Verbrauchergeschäften nicht für Personenschäden und für

Schäden an zur Bearbeitung übernommenen Sachen. Punkt XIII. a) 2. Satz, b) 1. Satz gilt bei

Verbrauchergeschäften nicht.

XIV.

Produkthaftung

Regressforderungen im Sinne des § 12 Produkthaftungsgesetz sind ausgeschlossen, es sei denn,

der Regressberechtigte weist nach, dass der Fehler in unserer Sphäre verursacht und zumindest

grob fahrlässig verschuldet worden ist.

XV.

Eigentumsvorbehalt und dessen Geltendmachung

a) Alle Waren und Sachen werden von uns unter Eigentumsvorbehalt geliefert und bleiben

bis zur vollständigen Bezahlung unser Eigentum.

b) Bei Zurückforderung bzw Zurücknahme der unter Eigentumsvorbehalt stehenden Sache durch

uns liegt nur dann ein Rücktritt vom Vertrag vor, wenn dieser ausdrücklich erklärt wird. Bei Warenrücknahme

sind wir – unbeschadet weiterer Ansprüche – berechtigt, angefallene Transpor t- und

Manipulationsspesen zu verrechnen.

c) Sofern der Erwerber die von uns gelieferten Waren oder Sachen vor Erfüllung sämtlicher

unserer Forderungen verarbeitet oder bearbeitet , erwirbt er dadurch nicht Eigentum daran. Wir

erwerben Miteigentum an der dadurch entstandenen neuen Sache im Verhältnis des Wertes der von

uns gelieferten Waren zu den anderen verarbeiteten Waren im Zeitpunkt der Ver – oder Bearbeitung.

d) Die unter Eigentumsvorbehalt stehenden Waren darf der Käufer weder verpfänden noch

sicherungshalber übereignen. Bei etwaigen Pfändungen oder sonstiger Inanspruchnahme

durch dritte Personen ist der Käufer verhalten, unser Eigentumsrecht geltend zu machen und

uns unverzüglich zu verständigen.

e) Nur ein Unternehmer, zu dessen ordentlichen Geschäftsbetrieb der Handel mit den von

uns erworbenen Waren gehört, darf bis zur vollständigen Begleichung der offenen Kaufpreisforderung

über die Vorbehaltsware verfügen.

f) Der Kunde trägt das volle Risiko für die Vorbehaltsware, insbesondere für die Gefahr des

Unterganges, des Verlustes oder der Verschlechterung.

XVI.

Forderungsabtretungen

a) Bei Lieferung unter Eigentumsvorbehalt tritt der Kunde uns schon jetzt seine Forderungen

gegenüber Dritten, soweit diese durch Veräußerung oder Verarbeitung unserer Waren entstehen, bis

zur endgültigen Bezahlung unserer Forderungen zahlungshalber ab. Ist der Kunde mit seinen

Zahlungen uns gegenüber in Verzug, so sind die bei ihm eingehenden Verkaufserlöse abzusondern

und hat der Kunde diese nur in unserem Namen inne. Allfällige Ansprüche gegen einen Versicherer

sind in den Grenzen des § 15 VersVG bereits jetzt an uns abgetr eten.

b) Forderungen gegen uns dürfen ohne unsere ausdrückliche Zustimmung nicht abgetreten

werden.

XVII.

Zurückbehaltung

Der Kunde ist bei gerechtfertigter Reklamation außer in den Fällen der Rückabwicklung nicht zur

Zurückhaltung des gesamten, sondern nur eines angemessenen Teiles des Bruttorechnungsbetrages

berechtigt. Punkt XVII. gilt nicht bei Verbrauchergeschäften.

XVIII.

Terminsverlust

a) Soweit der Kunde seine Zahlungsverpflichtung in Teilbeträgen abzustatten hat, gilt als vereinbart,

dass bei nicht fristgerechter Bezahlung auch nur einer Rate sämtliche noch ausständigen

Teilleistungen ohne weitere Nachfristsetzung sofort fällig werden.

b) Punkt XVIII. a) gilt bei Verbrauchergeschäften soweit wir unsere Leistung vollständig erbracht

haben, auch nur eine rückständige Teilleistung des Kunden mindestens sechs Wochen fällig ist, und

wenn wir den Kunden unter Setzung einer Nachfrist von zumindest zwei Wochen unter Androhung

des Ter minsverlustes gemahnt haben.

XIX.

Rechtswahl, Gerichtsstand

Es gilt österreichisches Recht. Die Anwendbarkeit des UN-Kaufrechtes wird ausdrücklich ausgeschlossen.

Die Vertragssprache ist deutsch. Die Vertragsparteien vereinbar en österreichische,

inländische Gerichtsbarkeit. Zur Entscheidung aller aus diesem Vertrag entstehenden Streitigkeiten

ist das am Sitz unseres Unternehmens sachlich zuständige Gericht ausschließlich örtlich zuständig.

Punkt XIX. letzter Satz gilt nicht bei Verbrauchergeschäften.

XX.

Datenschutz, Adressenänderung und Urheberrecht

a) Der Kunde erteilt seine Zustimmung, dass auch die im Kaufvertrag mit enthaltenen personenbezogenen

Daten in Erfüllung dieses Vertrages von uns automationsunterstützt gespeichert und

verarbeitet werden.

b) Der Kunde ist verpflichtet, uns Änderungen seiner Wohn- bzw Geschäftsadresse bekanntzugeben,

solange das vertragsgegenständliche Rechtsgeschäft nicht beiderseitig vollständig erfüllt

ist. Wird die Mitteilung unterlassen , so gelten Erklärungen auch dann als zugegangen , falls sie

an die zuletzt bekanntgegebene Adresse gesendet werden.

c) Pläne, Skizzen oder sonstige technische Unterlagen bleiben ebenso wie Muster, Kataloge,

Prospekte, Abbildungen und dergleichen stets unser geistiges Eigentum; der Kunde erhält daran

keine wie immer gearteten Werknutzungs- oder Verwertungsrechte.

XXI.

Salvatorische Klausel

Sollten einzelne Bestimmungen dieser AVLH ganz oder teilweise unwirksam oder undurchführbar

sein oder werden, so berührt dies die Gültigkeit der Bedingungen im übrigen nicht.